Wieso auf Deutsch – es geht doch auch auf Englisch?
Als Marketing Manager für Kampagnen im Raum DACH und andere Regionen in Europa werde ich häufig mit der Frage konfrontiert, wieso wir eigentlich keinen englischsprachigen Content in DACH einsetzen.
Anfangs habe ich es selbst nicht verstanden – die meisten meiner deutschen Freunde, Bekannten und Kollegen können sehr gut Englisch und besonders im Marketing werden viele Wörter und Begriffe sowieso eins zu eins übernommen.
Viele unserer Kunden und Partner sehen das ähnlich, ihre Ansprechpartner in Deutschland beherrschen meist sehr gutes Englisch. Da ist es nicht verwunderlich, dass besonders die Unternehmen mit Sitz im englischsprachigen Ausland bisher kaum deutschsprachige Inhalte verwenden und ebenso wenig Verständnis für die Erstellung übersetzter und lokalisierter Ressourcen haben.
Lokalisierung heißt nicht nur auf Deutsch übersetzen
Wenn wir von Content-Lokalisierung sprechen, sollte Ihnen bewusst sein, dass wir keine wortwörtliche Übersetzung meinen. Das würden wir vermutlich auch selbst hinbekommen – dank Google Translate und Co. Lokalisierung bedeutet vielmehr die Anpassung des Contents an den lokalen Markt und vor allem an die lokale Zielgruppe.
Wie Byrony Seifert, EMEA Vice President of Marketing and Product Delivery bei TechTarget, bereits im Interview mit Achim Karpf, CEO der der Content-Marketing-Agentur NetPress hervorgehoben hat, ist das Rechercheverhalten von IT-Käufern in Deutschland grundlegend anders und nicht mit dem der User in den USA oder Großbritannien zu vergleichen. „Deutsche B2B-Käufer sind […] konservativ und risikoscheu, was oftmals zu einem wesentlich längeren Einkaufsprozess führt […].“ Für diesen längeren Recherche- und Entscheidungsprozess benötigen Entscheider in DACH ein höheres Volumen an Inhalten, das sie über einen längeren Zeitraum konsumieren. Zudem sollte der Content vergleichsweise von besonders hoher Qualität sein und relevante, faktische Inhalte aufzählen. Generell sollten Sie immer bedenken: Deutsche Käufer sind skeptischer – besonders was den Datenschutz und die Privatsphäre angeht! Lokalisiert sind deutsche Inhalte also nur, wenn sie diese Aspekte beachten.
Entsprechend hat das Einsetzen von lokalisiertem Content enorme Vorteile: Er wird prinzipiell besser verstanden und beinhaltet die Zahlen und Fakten, auf die die Zielgruppe achtet, um eine Entscheidung zu treffen. Daher verwenden wir bei TechTarget gar nicht erst englischsprachige Inhalte für Demand-Generation- oder Branding-Kampagnen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Nun sind Sie vermutlich auch im Marketing oder Vertrieb tätig und sollen eine Kampagne in DACH aufsetzen, doch Sie haben das Problem, dass Ihr Chef Ihnen kein Budget zur Übersetzung und Lokalisierung zur Verfügung stellt. Dieses Problem kennen wir nur zu gut! Daher möchten wir Ihnen mit diesem Blog-Beitrag helfen, Argumente aufzuzeigen, weshalb die Content-Lokalisierung von besonderer Wichtigkeit ist. Ebenfalls möchten wir Ihnen Gründe an die Hand geben, die Sie Ihren Vorgesetzten nennen können, um in Zukunft Budget für die Lokalisierung Ihres Contents zu sichern.
Was sagen denn die IT-Käufer selbst dazu?
Um ein Bild davon zu erhalten, inwieweit deutsch- und englischsprachiger Content wirklich für diejenigen von Relevanz ist, die ihn letzten Endes täglich für ihre Recherche nutzen, haben wir eine Umfrage unter den deutschsprachigen Mitgliedern innerhalb unseres Netzwerks durchgeführt.
Dabei haben wir sehr interessante Resultate erhalten:
- 75% aller deutschsprachigen IT-Entscheider würden einen Lösungsanbieter einem anderen beim Einkauf vorziehen, wenn die Informationsmaterialien (wie z.B. Produktbeschreibungen, Fallstudien, White Paper usw.) auf Deutsch zur Verfügung stehen würden.
- Genannte Begründungen sind z.B.:
- bessere Lesbarkeit & Verständnis (die Leser können sich sicher sein, dass sie alles verstanden haben)
- bessere Entscheidungsfindung (interne Weiterleitung des Contents an Entscheidungsträger fällt leichter).
- Deutschsprachige Inhalte sind für IT-Entscheider jedoch nur von Relevanz, wenn sie qualitativ hochwertig und fehlerfrei (übersetzt worden) sind. Ansonsten werden englische Inhalte bevorzugt.
- Alle teilnehmenden IT-Entscheider haben prinzipiell Verständnis dafür, dass kleine Unternehmen mit geringerem Budget nur englischsprachigen Content zur Verfügung stellen, aber sie sehen es als selbstverständlich an, dass größere Firmen entsprechend in qualitativ hochwertigen, lokalisierten Content investieren.
Vereinfach Sie die Recherche Ihrer potentiellen IT-Entscheider
Zusammenfassend können wir Ihnen folgende Tipps mitgeben: Lokalisieren Sie Ihren Content und passen Sie ihn immer an die jeweilige Zielgruppe an. Jeder Inhalt, der mit Ihnen in Verbindung gebracht werden kann, sollte von sehr guter Qualität sein (unabhängig von der Sprache) und die wichtigsten Information auf einfachste Art und Weise präsentieren. Zudem sollten alle Ressourcen leicht zu finden sein. Denken Sie daran: IT-Entscheider schauen sich täglich eine Vielzahl von Inhalten an und berücksichtigen entsprechend nur die Ressourcen, durch die sie notwendige Informationen am schnellsten und verständlichsten erhalten.
Als Spezialist für lokales Content Marketing wissen wir aber, wie schwer es ist, lokale Inhalte von guter Qualität zu erhalten oder selbst zu erstellen; geschweige denn Budgetfreigaben hierfür zu erhalten. Noch viel schwieriger wird es, wenn unternehmensweite Einsparungen angekündigt werden. Denn seien wir mal ehrlich: Die Kürzungen beginnen immer zuerst in den Marketingabteilungen! Daher hoffen wir, dass Ihnen dieser Beitrag dabei hilft, entsprechende Content-Entscheidungen mit den richtigen Argumenten zu begründen.
Weitere Informationen rund um das Thema Content-Lokalisierung
Auf unserem internationalen Unternehmensblog auf TechTarget.com finden Sie weitere englischsprachige Beiträge zu diesem Thema, die es Ihnen noch einfacher machen, Ihr zentrales Marketingteam zu überzeugen. Lesen Sie unter anderem:
- Why Global Marketers Must Budget for Localized Content: Wieso Sie übersetzte und lokalisierte Inhalte verwenden sollten und welche Risiken bestehen, wenn Sie es nicht tun.
- 3 Ways to build the Case for Native Language Content in your Global Marketing Plans: Drei Beispiele, wie Ihnen lokalisierter Content dabei hilft, Ihre Marketingkampagnen effektiver zu gestalten.
Melden Sie sich gerne bei uns, wenn Sie Fragen zum Thema Content-Lokalisierung haben.